Heinrich Schütz (1585–1672)
Ich weiss, dass mein Erlöser lebet
SWV 457, für Chor zu sechs Stimmen und Basso continuo
Stephan Adam (*1954)
Verwandlung (UA)
für Chor a cappella zu acht Stimmen
Jan Müller-Wieland (*1966)
Rotpeters Trinklied
nach Texten aus Kafkas Essay „Ein Bericht für eine Akademie“
für Bariton und Akkordeon
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Jesu meine Freude BWV 227
Motette zu fünf Stimmen und Basso continuo
„Wir werden alle verwandelt, plötzlich, beim letzten Schall der Posaune“, prophezeit Paulus im 1. Korinther-Brief. Die Grundlage dieser Verwandlung nennt er im 8. Römerbrief „… ihr seid nicht fleischlich, sondern geistlich …“ und greift damit die Botschaft Hiobs auf: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt … nachdem meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen“.
Berühmte Vertonungen dieser beiden nicht nur in der christlichen Überzeugung elementaren Texte aus den Federn von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach umrahmen Kompositionen auf Texte von Franz Kafka. Im Œuvre des weltweit meistgelesenen Autors spielt der Begriff der Verwandlung im Kontext der Grenzen des Mensch-Seins eine zentrale Rolle. Das Programm stellt Kafkas darwinistischen Ansatz dem biblischen gegenüber.
Süddeutscher Kammerchor
Gerhard Jenemann Leitung
Der Süddeutsche Kammerchor besteht aus jungen professionellen Sängerinnen und Sängern, die vielfach auch als Solisten tätig sind. Das Ensemble musiziert in verschiedenen Besetzungsgrößen, die sich jeweils der Struktur der Komposition anpassen. Gastspiele bei namhaften Konzertreihen und Festivals in Deutschland, aber auch in zahlreichen europäischen Ländern, den USA, Kanada und Israel führten zur Zusammenarbeit mit renommierten Ensembles wie dem Münchener Kammerorchester, den Prager Sinfonikern und dem Freiburger Barockorchester.
Der Süddeutsche Kammerchor wird von Gerhard Jenemann geleitet, der nach seinem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main viele Jahre als Dozent für Chorleitung unterrichtet hat, zuletzt an der Hochschule für Musik und Theater München.
Stephan Adam studierte Kirchenmusik, Chordirigieren sowie Tonsatz und Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Von 1982 bis 2021 war er Dozent für Tonsatz, Gehörbildung, Partiturspiel und Orgel an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Mit seinen Kompositionen erregte er auch internationale Aufmerksamkeit und einige seiner Werke erhielten Preise bei verschiedenen Kompositionswettbewerben. 2007 war er mit Techno fantastico für Sinfonieorchester Erster Preisträger beim Kompositionswettbewerb der Münchner Symphoniker.
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